HeuGeVe-Roetgen
"Der Rat der Gemeinde Roetgen
hat am 16.11.2004 den
Bebauungsplanes Nr. 15
"Hackjansbend" als Satzung
beschlossen."
Das neue Wohngebiet liegt in dem
Dreieck zwischen der oberer
Hauptstraße, der Bundesstraße B258
und der Jennepeterstraße. Diese
kurze Abhandlung beschäftigt sich
ausschließlich mit der Frage nach
dem Ursprung und der Bedeutung
seines klangvollen Flurnamens.
Mancher Neubürger und Bewohner
dieses alten aber bisher
unbewohnten Roetgener Ortsteils
fragt sich natürlich mit Recht: "Woher
kommt dieser Name und was
bedeutet er?"
Die ursprüngliche Flurkarte, die uns dankenswerterweise von der Gemeinde Roetgen zur Verfügung
gestellt wurde, zeigt das Gebiet vor der Aufstellung des Bebauungsplans. Eins der zentralen
Grundstücke trägt den Namen "Hackjansbend". Des Weiteren findet man die Bezeichnung "In den
Strüchen". Darauf werden wir später noch zurückkommen. Ein Familienname "Hackjan" war in der
Vergangenheit m.W. in Roetgen nicht bekannt. Wie ich erfahren habe, konnten auch ältere Bewohner
des Areals (leider verstorben) mit der Bezeichnung "Hackjansbend" nichts anfangen. Als Bend
bezeichnet man ein unbebautes Stück Wiesenland; hier in der Nordeifel ist meist eine Wiese zum
Heumachen gemeint. Die Form "Hackjansbend" ist wahrscheinlich ein Genetiv und bedeutet "der Bend
des Hackjan". Dabei ist "Hackjan" vermutlich entweder ein Spitzname oder ein "Stammesname" wie
z.B. Jänne, Jobse oder Knitze etc. Dass so etwas in Roetgen früher üblich war, kann man bei Cosler
nachlesen. Im "Lexikon" unter "Glaubensspaltung" findet man die Geschichte des "Schöppejan": Ein
kath. Priester (der Name wird nicht genannt) verletzte den Protestanten Johann LÜTGEN nachts auf
dem Friedhof mit einer Schaufel, als dieser sein totes Kind begraben wollte. Seit diesem Zeitpunkt
wurde der Mann als "Schöppejan" bezeichnet. Jan war also eindeutig eine Kurzform von Johannes.
Da "Hack ent Schöpp" (Hacke und Schaufel) bis in die heutige Zeit das Standardwerkzeug für die
Bewirtschaftung von Grund und Boden sind, ist der Schritt zu "Hackjan" sicher nicht mehr weit.
Wenn man in Roetgen etwas über die Vergangenheit und seine Geschichten erfahren will, so ist
Cosler eine wahre Fundgrube. Liest man die alten Geschichten, so fällt auf, dass vor allem die
Straßennamen sich seit dem 19. Jahrhundert stark verändert haben. Fangen wir mit der heutigen
Hauptstraße an. Von der Einmündung der Lammerskreuzstraße bis etwa zur heutigen Privatschule
Convents war das früher die "Wiedenvenner Straße". Dabei war "Wiedenvenn" auch der Flurname des
Bends, wo heute der Sportplatz liegt. Der obere Teil der Hauptstraße bis zur Bundesstraße wurde mit
"Klibberswege" bezeichnet, wobei "Kibberswege" auch der Flurname des Geländes links von der
heutigen Hauptstraße war. Das Gelände rechts der Hauptstraße wurde mit "In den Strüchen" (In den
Sträuchern) bezeichnet. Mitten auf der heutigen Jennepeterstraße lag das Gehöft des Peter KROTT.