HeuGeVe-Roetgen
Roetgen zählt zu den jüngsten Gemeinden des früheren Kreisgebietes. Urkundlich
wurde sie nach neuesten Erkenntnissen von Hans Steinröx zum ersten Mal 1475
erwähnt. Unsere Waldungen - einschließlich der nach dem Zweiten Weltkrieg an Belgien
abgetretenen Flächen - gehörten somit zum Oberwald. Ein Forstmeister mit Sitz in
Konzen, dem mehrere Förster und Vorförster zur Seite standen, nahm die forstrechtliche
Verwaltung wahr. Da zu diesen Zeiten die Wälder in Hutungen oder Hoedtten
2
eingeteilt
waren, wurden die Förster für die jeweiligen Hutungen benannt, nicht also nach den
zuständigen Ortsnamen.
Teile unseres Roetgener Waldes bildeten die Rackerscheider Hutungen. Nach
meinen Feststellungen, die sich u. a. auf einen Artikel von Johann Röntgen (Breinig
3
)
beziehen, wurde am »12. Juny 1683« Peter Coßlar aus Harnbach von »Johann Wilhelm
Pfaltzgraf bey Rhein« zum »vorforstern vnndt forstern auf der Rackerscheider Hoeden«
bestellt. Sein Vorgänger Johann Stollwerks war seines hohen Alters wegen aus dem
Forstdienst ausgeschieden. Eine Photokopie der Urkunde, woraus der Wortlaut der
Bestellung entnommen ist, befindet sich laut Röntgen in Privatbesitz.
Entsprechend wurde schon vor Jahren auf einen Antrag hin im
Fremdenverkehrsausschuß der Gemeinde Roetgen beschlossen, den zweiten vom
Roten Weg aus zum Waldplatz Rakkesch führenden Zugang »Rackerscheider Weg« zu
nennen.
Rakkesch -- Rackerscheid
von Martha Reinartz, Roetgen
Nach wie vor ist der Waldplatz »Rakkesch« Ziel vieler Wanderer und Spaziergänger
in unseren Eifelwäldern, auch wenn organisatorischer Schwierigkeiten wegen das
beliebte Waldfest der Roetgener Vereine dort nicht mehr stattfinden kann.
Schon viel ist über den einmalig schön gelegenen Waldplatz Rakkesch (Rackesch),
dessen Jahrhunderte alte mächtige Buchen und Eichenbäume bei jedem Besucher
einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen, geschrieben worden. Weit und breit findet
man seinesgleichen nicht. Unklar blieb allerdings: Woher kommt der Name
»Rakkesch«?
Früher gehörten unsere Waldungen, wie bekannt, dem sogenannten Reichswald an.
Dieser war unterteilt in Ober- und Unterwald. Konzen war die Verwaltungszentrale des
Oberwaldes, Düren die des Unterwaldes
1
.
Seit hunderten von Jahren umfaßte der Oberwald fast das ganze Waldgebiet des
früheren Kreises Monschau, wo nach und nach größtenteils durch Rodungen die
einzelnen Gemeinden entstanden.