HeuGeVe-Roetgen
Historischer Waldbestand gerettet
Von HERMINE WOLF
Das Naturdenkmal “Rakkesch” im Roetgener
Gemeindewald ist gesichert. Die akute Gefahr der weiteren
Fäulnis des jahrhundertealten Buchenbestands ist vorbei.
Diese Situation hat den Verantwortlichen in den letzten
Jahren manche Sorge bereitet. Der Rakkeschwaldplatz ist
ein beliebtes Wanderziel für Groß und Klein. Seit 1957 findet
hier alljährlich ein vom Ortskartell veranstaltetes groß
angelegtes Waldfest statt, das in seiner Beliebtheit einmalig
dasteht.
Rakkesch ist ein Distrikt im Roetgener Gemeindewald, ca.
ein Hektar groß, ein reizvoller Wiesenplatz, der von 16 mächtigen, hoch in den Himmel ragenden
Buchen und Eichen beschattet ist. Die stämmigste Buche hat einen Umfang von 5,10 Meter.
Rakkesch liegt von der Ortschaft Roetgen aus gesehen in östlicher Richtung und ist zu erreichen
vom Ortsteil Brand aus durch die Grüneplei- und Schleebachstraße oder vom Ortsteil
Kreitzenend aus den Kuhberg hinauf. Weitab von jeglichem Straßen- und Verkehrslärm strömt
dieses herrliche Fleckchen Eifeler Hochwaldes ein überwältigendes Ausmaß an Ruhe, Stille und
Entspannung aus im hektischen Getriebe unseres von der Technik bestimmten Zeitalters. Leider
ist der Nachwelt das Alter der mächtigen, - größtenteils Buchen - Bäume nicht erhalten, man
schätzt sie auf rund 300 bis 500 Jahre.
Nachdem im Jahre 1956 einer der mächtigen Buchenbäume umgebrochen war, bedeutete dies
ein Alarmzeichen für alle Verantwortlichen. Untersuchungen ergaben, daß fast alle Bäume von
Fäulnis befallen waren. Um allen Gefahren aus dem Wege zu gehen, um andererseits aber auch
Rakkesch als langjähriges Naturdenkmal zu erhalten, veranlaßten Gemeinde- und
Forstverwaltung in Zusammenarbeit mit dem Kreis und dem Amt für Naturschutzmaßnahmen die
Restaurierung der alten Buchen- und Eichenbäume. So wurde im Spätsommer 1970 von einer
Spezialfirma diese Restaurierungsarbeiten auf Rakkesch durchgeführt. Hierzu sagte
Forstamtmann Piskoll vom Gemeindewald Roetgen: ”Im Zuge dieser Schutzmaßnahmen mußten
drei Bäume, zwei Buchen und eine Eiche, gefällt werden. An anderen Bäumen wurden kranke
und morsche Äste entfernt, die zum Teil vorhandene Weißfäule wurde herausgeschält und die so
entstandenen Wunden mit einem Spezial-Lackbalsam behandelt. Dieser bildete eine so
genannte künstliche Haut, so daß dort keine Fäulnisbakterien mehr eindringen können. Die
stärkste Buche wurde mit einer Betonplombe atmungsaktiv geschlossen.