HeuGeVe-Roetgen
Weiter mit Hermine Wolf:
Es soll damit erreicht werden, daß die wunden Stellen durch
benachbarte Rinde überwallt werden. Außerdem wurden
sämtliche Bäume mit einem Spezial Baumfutter gedüngt. Es
wäre zu wünschen, daß Rakkeschbesucher nicht mehr wie
früher ihre Initialen in der Rinde verewigen, damit keine
neuen Wundmale an den Bäumen entstehen.”
Nach diesen gründlichen Schutzmaßnahmen besteht nun
keine besondere Gefahr mehr dafür, daß mit einem weiteren
Abrechen von Ästen oder Bäumen gerechnet werden muß.
Spaziergänge, Wanderungen und auch das Waldfest auf
Rakkesch können demnächst wieder ungehindert fortgesetzt
werden.
Rakkesch ist eine Insel von Laubwald inmitten der ausgedehnten Fichtenwaldungen. Früher
gab es bei uns ausschließlich Laubwald. Erst die preußische Verwaltung, der im Anschluß an die
napoleonische Herrschaft unser Eifelgebiet unterstellt wurde, stellte die gesamten Waldungen
auf Fichten um. Das paßte unseren Vorfahren größtenteils nicht, die ausschließlich von der
Landwirtschaft lebten und für die Viehhaltung auf die grünen Matten im Laubwald angewiesen
waren (Fichtenwald läßt keine grünen Weiden aufkommen). Außerdem ist Eichen- und
Buchenholz nutzbringender, z.B. hat es mehr Heizkraft als Brennholz, es wird von der Industrie
als Bauholz bevorzugt, es ist wurmsicher, Fichtenholz nicht. So konnte die Bevölkerung sich
damit durchsetzen, daß einige wenige Laubholz-Läger erhalten blieben, wie “Rakkesch”, “Platte
Eich”, die beide heute noch als Naturdenkmal erhalten sind, dann auch der “Wilms-Läger”, der
jedoch 1845 abgeholzt und urbar gemacht wurde und auch “Drei Kaiser-Eichen” im Zweifaller
Wald, der leider durch den Beschuß im 2. Weltkrieg zerstört wurde.
Seitdem war Rakkesch als Ausflugsziel beliebt. Der schattige Wiesenplatz im Wald war immer
wieder Anziehungspunkt für Wanderungen, Spiel und geselliges Beisammensein verschiedener
Ortsvereine. In den Nachkriegsjahren konnten die im Ortskartell zusammengeschlossenen
Roetgener Ortsvereine das Rakkeschtreffen zu einem Volksfest für die ganze Gemeinde
begründen. Als solches wurde es im Jahre 1957 erstmalig durchgeführt und seitdem
ununterbrochen in jedem Jahr. Es ist mit einer großen Fülle von Arbeit verbunden für den
Veranstalter und mit großem Vergnügen für alle Gäste.
Zwei immer einsatzbereite und tatkräftige Männer der Roetgener Dorfgemeinschaft haben sich
um das Rakkeschfest verdient gemacht. Sie sollen in diesem Rahmen besonders erwähnt
werden: Der langjährige Roetgener Bürgermeister Hugo Linzenich als der eigentliche Initiator
des Festes und Cornel Henn als der jahrzehntelange Vorsitzende des Roetgener Ortskartells.
Beide Männer verstarben im Herbst des Jahres 1969. Ihre mannigfachen Verdienste um die
Roetgener Dorfgemeinschaft verdienen, von der Nachwelt fortgesetzt zu werden.