Auf den Spuren der Köhlersiedlungen

Eifeler Zeitung 25. April 2014 / Lokales / Seite 14  Wanderung am 1. Mai im Roetgener Wald  Roetgen. Der Heimat- und Geschichtsverein Roetgen e. V. wird am 1. Mai eine Exkursion zu einigen noch gut sichtbaren „Köhlerplatten“ im Roetgener veranstalten. Köhlerplatten sind die Stellen im Wald, wo in vergangenen Zeiten unsere Vorfahren Holzkohle hergestellt haben. Meist sind es runde, waagerechte Plätze von zehn bis 15 Metern Durchmesser. Ganz in der Nähe ist meist eine Quelle oder ein Bach. Sehr häufig sieht man nicht nur schwarze Erde dort, sondern man findet auch noch Holzkohlestückchen. Frühe Besiedlung Im Roetgener Wald sind diese Plätze unter anderem auf dem „Knapp“ zu finden. Der Knapp ist das Waldstück, das vom Kuhberg in Richtung Dreilägerbach verläuft. Laut dem Dorfchronisten H. J. Cosler vermutet man dort die ersten Ansiedlungen auf Roetgener Gebiet, lange vor der Dorfgründung. Schriftliche Zeugnisse darüber gibt es aber nicht: „Nach einem alten Druckschriftchen, das der Verein bisher noch nicht haben konnte, ist vor mehreren Jahrhunderten, als Roetgen noch nicht bestand, der Knapp bewohnt gewesen“ berichtet er. „Zwei Köhlerhütten, recht feste Wohnungen, standen dort und wurden in der Folge von ihren Bewohnern abgebrochen. Sie zogen nach Rott, von wo dann später der Gründer von Roetgen herüber kam.“ Als Führer für die Wanderung konnte der Verein Dietmar Strupat gewinnen, einen sehr guten Kenner der Wälder rund um Roetgen. Treffpunkt ist um 10 Uhr auf dem Parkplatz am Filterhaus. Von dort wird gemeinsam mit einigen Fahrzeugen weiter zum eigentlichen Startpunkt am Vorbecken gefahren. Die Exkursion wird etwa 3 Stunden dauern, und hat eine Länge von ca. sechs Kilometern. Die Strecke führt auch abseits von Wegen entlang, festes Schuhwerk ist also unbedingt notwendig. Im Dreilägerbachtal sind einige Höhenunterschiede zu bewältigen. Anmerkung des HeuGeVe-Roetgen: Der Redakteur hat das Zitat des H. J. Cosler verändert. Unser Dorfchronist des 19. Jh. war selbstverständlich noch kein Mitglied des HeuGeVe-Roetgens. Obwohl - im Nachhinein betrachtet - er wäre unserem Verein sicher beigetreten.