Eifeler Zeitung Nr. 116 vom 22.05.2013 /Lokales / Seite 17
Letzte Aktualisierung: 21. Mai 2013, 17:55 Uhr
2500 Euro für Duplikat des Offermannkreuzes
Das aller Wahrscheinlichkeit nach vom Frost zerstörte Offermannkreuz bei Fringshaus wird derzeit in der
Steinmetz-Werkstatt von Karl Goffart restauriert. Foto: P. Stollenwerk
Nach Zerstörung des Originals: Angebot von Steinmetz Karl Goffart. Heimatverein Roetgen will
gemeinsame Aktion mit Bevölkerung, belgischer Organisation "Amis de la Fagne" sowie weiteren
Heimatvereinen starten.
Nordeifel. Auch in Roetgen und Umgebung gibt es eine Reihe von alten Wegkreuzen, die
die Aufmerksamkeit der Wanderer oder auch der Autofahrer gelegentlich auf sich ziehen.
Eins davon war das Offermannkreuz, das noch bis vor kurzem unterhalb von Fringshaus,
an der rechten Seite Richtung Konzen, gut zu sehen war.
Das Offermannkreuz erinnert an ein Verbrechen, das am 13. August 1774 verübt wurde.
Diese Geschichte ist in der Heimatliteratur des ehemaligen Kreises Monschau mehrfach
beschrieben worden.
Während des Winters 2012/2013 stellten verschiedene aufmerksame Zeitgenossen fest,
dass dieses Kreuz nicht mehr an Ort und Stelle war. Es lag in 1000 Stücken am Wegesrand.
Nach Einschätzung von Fachleuten ist das Blausteinkreuz durch einen Forstschaden zerstört
worden.
Der vom Heimat- und Geschichtsverein Roetgen schon früh informierte Revierförster von
Reinartzhof, Frank Dandrifosse, sicherte nach der Schneeschmelze die Reste des
Bodendenkmals.
Am 16. April 2013 fand dann ein Treffen im Forsthaus in Petergensfeld statt. Steinmetz, Karl
Goffart aus Imgenbroich begutachtete die Reste und kam zu dem Urteil, dass man das Kreuz
zwar wieder zusammenkleben könne, aber dass das raue Klima des Hohen Venns es nicht
zulasse, es in dieser Form wieder an die alte Stelle zu setzen.
Möglichst exakte Kopie
Es wurde vorgeschlagen, das alte Kreuz stattdessen in der Kapelle Reinartzhof auszustellen.
Für den alten Platz sollte ein neues Kreuz - eine möglichst exakte Kopie - geschaffen
werden. Die Reste des alten Offermannkreuzes befinden sich derzeit in den Händen des
sachkundigen Karl Goffart.
Da das Projekt "Neues Offermannkreuz" natürlich mit Kosten verbunden ist, muss noch eine
Lösung gefunden werden. Der Heimatverein Roetgen will versuchen, neben der
interessierten Bevölkerung auch Organisationen anzusprechen. Gedacht wird an eine
gemeinsame Aktion mit der belgischen Organisation "Amis de la Fagne" sowie mit der
Arbeitsgemeinschaft der Heimatvereine des Monschauer Landes.
Als erste Aktion hat Steinmetz Goffart dem Heimat- und Geschichtsverein Roetgen ein
Angebot für ein neues Steinkreuz gemacht. Es beläuft sich auf 2500 Euro. Diese Summe soll
nun durch Spenden aufgebracht werden. Zu diesem Zweck hat der Heimat- und
Geschichtsverein Roetgen ein Spendenkonto bei der Sparkasse Aachen eingerichtet. Die
Kontonummer lautet: "Neues Offermannkreuz": 107 125 3841 bei der Sparkasse Aachen,
BLZ 390 500 00. Der Heimatverein hofft nun auf eine rege Beteiligung an dieser Aktion.
Als Ziel für die Neuerrichtung des Offermannkreuzes haben sich die Beteiligten zunächst den
13. August ausgesucht (das ist der Todestag des Cornelyus Offerman). Bis spätestens Ende
Juni müsste dann der Auftrag für die Herstellung des neuen Kreuzes erteilt sein.