Eifeler Zeitung Nr. 94 vom 23.04.2013 /Lokales / Seite 15 Zerstörtes Gedenkkreuz bei Fringshaus wird ersetzt Von: P. St. Letzte Aktualisierung: 22. April 2013, 18:57 Uhr Stück für Stück wird das Offermankreuz aus rund 50 größeren Fragmenten zusammengesetzt. Steinmetz Karl Goffart (re,) und Betriebsinhaber Rainer Barth wollen das vom Frost zerstörte Denkmal möglichst originalgetreu restaurieren. Foto: P. Stollenwerk NORDEIFEL. Das sogenannte Offermankreuz, ein rund 250 Jahre altes Gedenkkreuz aus Blaustein, direkt an der Bundesstraße 258 in der Nähe von Fringshaus auf belgischem Staatsgebiet, hat den harten Winter nicht überstanden. Schon im November 2012 hatte der ehemalige Vennführer Hans-Jürgen Ender aus Eicherscheid festgestellt, dass von dem uralten Gedenkstein nur noch Fragmente am Waldrand lagen. Das Kreuz erinnert an einen Fuhrmann, der hier im Jahr 1774 von Wegelagerern umgebracht wurde. Nachdem nun der Schnee endlich weg ist, soll mit Hilfe der Heimat- und Geschichtsvereine aus Roetgen und Konzen und in Absprache mit der belgischen Forstbehörde die Neuerrichtung des Kreuzes in Angriff genommen werden. Von dem etwa 50 Zentimeter hohen Kreuz war nur noch ein Haufen Steinreste übriggeblieben. Inzwischen wurden die Reste in fachliche Hände übergeben. Der Imgenbroicher Steinmetz Karl Goffart hat die Fragmente gesichert und in seiner Werkstatt gelagert. Der erfahrene Handwerker hat nach einer ersten Einschätzung nur eine sinnvolle Erklärung für die Zerstörung: Das Kreuz sei aller Wahrscheinlichkeit nach einem Frostschaden zum Opfer gefallen. Wasser sei in die bereits vorhandenen Risse eingedrungen und habe den Stein "regelrecht zersprengt". Sollte Windwurf die Ursache für die Zerstörung sein, dann hätte wohl schon ein Ast genügt, um den offenbar bereits vorgeschädigten Stein zu zertrümmern. Eine Wiederaufstellung des Kreuzes aus dem Jahr 1774 (s. Zeichnung) hält Goffart für ausgeschlossen. Dieter Fischer und Rolf Wilden vom Heimat- und Geschichtsverein Roetgen haben sich inzwischen mit dem Revierförster von Reinartzhof, Frank Dandrifosse, getroffen, um die Reste des Kreuzes zu begutachten. Eingebunden in die weiteren Schritte wurde auch der Heimatverein Konzen. Dabei wurde folgender Lösungsvorschlag erarbeitet: Karl Goffart soll die Reste des alten Kreuzes wie ein Puzzle wieder zusammenfügen und verkleben, damit man eine naturgetreue Vorlage für ein neues Kreuz und die Inschrift erhält. Das neue Kreuz soll dann an alter Stelle wieder errichtet werden. Die Überreste des alten Kreuzes sollen an einem trockenen Platz mit Bezug zur Region aufgestellt werden. Förster Dandrifosse schlug dafür die Gedenkkapelle Reinartzhof im Venn vor, ein Vorschlag der bei allen Beteiligten auf gute Resonanz stieß. Auch über die Kostenfrage für das neue Offermankreuz hat man sich bereits konkrete Gedanken gemacht, wobei eine Zusammenarbeit mit der belgischen Seite vorgesehen ist. Frank Dandrifosse möchte die belgischen Vennfreunde (Amis de la Fagnes) zwecks Kooperation ansprechen. Auf deutscher Seite sieht man den Arbeitskreis der Heimatvereine des Monschauer Landes, ein kürzlich von Jürgen Siebertz aus Lammersdorf ins Leben gerufener Zusammenschluss, als geeigneten Partner. Auch ist daran gedacht, ein Spendenkonto zu eröffnen. Für die Herstellung eines neues Kreuzes schätzt Karl Goffart die Kosten auf rund 2000 Euro. Das fast 250 Jahre alte Offermankreuz befindet sich rund 200 Meter unterhalb von Fringshaus an der ersten Schneise an der B 258 in Richtung Aachen gesehen an der linken Seite.
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